Das Ziel der Festphasenextraktion ist die selektive Isolierung von Zielanalyten aus einer komplexen Probe oder einem viel größeren Probenvolumen vor der chromatographischen Analyse (z. B. HPLC, GC, TLC). Da die Festphasenextraktion nach dem Prinzip der Flüssigkeitschromatographie arbeitet, nutzen die LiChrolut®-Säulen von Merck starke, aber reversible Wechselwirkungen zwischen dem Analyten und der Oberfläche des stationären Materials. Zu den typischen Wechselwirkungen gehören hydrophobe (Van-der-Waals-Kräfte), polare (Wasserstoffbrückenbindungen, Dipol-Dipol-Kräfte) oder Ionenaustausch-Wechselwirkungen.
Da Wechselwirkungen zwischen der stationären Phase und der Matrix nicht auftreten sollten, ist es wichtig, eine geeignete Probenvorbehandlung durchzuführen. So kann der Unterschied in den chemischen Eigenschaften zwischen Analyt und Matrixkomponenten durch Veränderung des pH-Werts oder der Ionenstärke der Probenlösung hervorgehoben werden. Unter diesen Bedingungen wird der Analyt als schmale Zone auf der stationären Phase angereichert. Nach einem Waschschritt, der dazu dient, mögliche adsorbierte Probenbestandteile zu entfernen, kann eine selektive Elution der Analyten erfolgen.
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